Wie kaum andere schulische Einrichtungen haben Internate die Möglichkeit, das Bewusstsein junger Menschen für Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit zu prägen. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen bewegen sich die Kinder und Jugendlichen auf dem Campus, erleben dort alle Abläufe und gestalten sie mit. Sie lernen, dass Strom nicht einfach nur aus der Steckdose kommt, sie erleben den Unterschied, ob Räume warm oder kalt ist und sie sehen, wenn sich Müll in den Zimmern anhäuft. Es muss beleuchtet, geheizt, entsorgt werden.
Achtsame Entsorgung und Wiederverwertung
Natürlich stehen alle Ressourcen bereit. Zum Erwachsenwerden gehört aber auch, ein Gefühl für deren Wertigkeit, deren Quelle und deren mögliche Endlichkeit zu entwickeln. Lassen wir das Fenster auf, wenn geheizt wird? Läuft der Wasserhahn ins Unendliche? Stopfen wir den gesamten Müll in einen Sammelbehälter? Zur Erziehung in einem Internat der InternateVereinigung (DIV) gehört ein sorgsamer Umgang mit Energie und eine achtsame Entsorgung des Abfalls bei größtmöglicher Wiederverwertung der Ressourcen.
Viele moderne Initiativen
Viele Häuser der DIV denken ganzheitlich und fortschrittlich. Sie haben den eigenen Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umgerüstet, bieten E-Ladestationen und schaffen besonderen Komfort für all jene, die das Fahrrad nutzen – Bedienstete und Schülerschaft.
Verankert in Unterricht und Freizeit
Im Unterricht, in AGs oder in Wettbewerben dreht sich vieles um Umweltbewusstsein und Lernen über unseren Planeten. Fahrradwettbewerbe, Upcycling-Initiativen für ein zweites Leben gebrauchter Gegenstände, Bepflanzungsaktionen im eigenen Schulgarten und das Selbstbasteln von Geschenken aus dem, was man im Alltag gern lapidar als „Abfall“ abtut, gehören dazu. Welche Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht? Wieviel CO2 können wir vermeiden, wenn wir auf Fleisch verzichten? Die Internatsküche bietet alternativ stets fleischlose Kost an und zeigt zugleich, dass leckere Lebensmittel für alle Ernährungsvarianten eine Option sind.
Umweltbewusstsein wird vorgelebt
Oft machen Zahlen erst deutlich, in welcher Welt wir leben, die doch so erhaltenswert ist. Welche CO2-Belastung geht mit Flügen einher?Können wir für Fahrten der einzelnen Jahrgänge auch andere Verkehrsmittel wählen? Oder vielleicht das Ziel ändern?
Den ganzen Tag in einem Internat zu leben, das all diese Fakten auf dem berühmten „Schirm“ hat und bestmöglich in den Alltag der Schülerinnen und Schülerinnen implementiert, ist sprichwörtlich die beste Schule für junge Menschen. Mit Lehrkräften und pädagogischem Personal, das dies idealerweise vorlebt, nehmen die Jugendlichen Informationen und Lebensweisen von selber an. Ganz ohne Verbote, ohne „radikale“ Ansichten und erst recht, ohne auf Spaß am Leben zu verzichten.
Angela Heinemann, Schule & Internat Steinmühle
Stephanie Wetzig, Zinzendorfschulen